Internationale Standards für unternehmerisches Handeln legen fest, dass Unternehmen ihrer Sorgfaltspflicht nachkommen müssen, um negative Auswirkungen auf die Menschenrechte zu begrenzen bzw. zu verhindern. Dies gilt umso mehr in Konfliktsituationen, in denen von Unternehmen die Einhaltung der Normen des humanitären Völkerrechts erwartet wird. Nur wenige Unternehmen haben jedoch die notwendigen Voraussetzungen geschaffen bzw. Strategien entwickelt, um ihrer Verantwortung gerecht zu werden.

Ist die Krise erst einmal da, stehen die Unternehmen unter großem Druck von Stakeholdern und Öffentlichkeit, schnell und entschlossen zu handeln. Dazu gehört auch die grundsätzliche Entscheidung über Verbleib oder Rückzug vom Markt. In einer solchen Situation, in der die Unternehmen durch externe Faktoren und Unsicherheiten stark unter Druck geraten, ist eine sorgfältige und umfassende Abwägung der Auswirkungen einer solchen Entscheidung auf die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Gesellschaft kaum mehr möglich.

Aus diesem Grund hat die ICC den Leitfaden „Guidance on Responsible Business in Challenging Contexts“ entwickelt. Darin wird ein Maßnahmenkatalog vorgeschlagen, der Unternehmen eine Orientierung für eine angemessene und abgewogene Krisenreaktion einschließlich der Entscheidung für oder gegen einen Verbleib im Land gibt. Diese sollte auf einer soliden, faktenbasierten Due Diligence beruhen, die Stakeholder einbezieht und die unternehmerische Verantwortung angemessen berücksichtigt.

Der Leitfaden wurde auf der Grundlage von Konsultationen mit Unternehmen, die mit den Herausforderungen von Krisen- und Konfliktsituationen konfrontiert sind, erstellt und anschließend von der ICC-Kommission Anti-Korruption & Corporate Responsibility weiterentwickelt. Der Leitfaden steht hier als PDF zur Verfügung.

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Dr. Birte Grages

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