Einheitliche Auslegung der ERA/UCP

Derzeit entsprechen rund 90 Prozent der Dokumente, wenn sie erstmals bei den Banken vorgelegt werden, nicht den Akkreditivbedingungen. Viele formale Unstimmigkeiten führen dazu, dass Banken Dokumente in Milliardenhöhe ablehnen.

Die ISBP sollen dazu beitragen, Fehler und Abweichungen bei den Dokumenten zu verringern und eine weltweit einheitliche Auslegung der ERA zu erreichen. Die ISBP sind somit ein wichtiges Instrument, das Experten der Handelsfinanzierung bei der Dokumentenerstellung zur Vorlage unter Akkreditiven bzw. bei der Dokumentenprüfung unterstützt. Mit Anwendung der ICC-Richtlinien können Auftraggeber, Banken und Begünstigte Probleme bei der Dokumentenprüfung vermeiden oder durch eine rechtzeitige Änderung des Akkreditivs lösen.

Die aktuellen ISBP (ICC-Publikation Nr. 745: englische Originalausgabe 2013, deutsche Übersetzung 2014 mit 2. Auflage der deutschen Übersetzung im Februar 2016) beziehen sich auf Dokumenten-Akkreditive, die durch die UCP/ERA 600 geregelt werden und zeigen auf, wie die Grundsätze und Bestimmungen der UCP/ERA 600 in die tägliche Praxis eingebunden werden sollten.

Die ISBP beschreiben zum einen die Anwendungspraxis bei der Arbeit mit unterschiedlichen Handelsdokumenten (beispielsweise Rechnungen, Transport- und Versicherungsdokumente, Ursprungszeugnisse). Zum anderen wurde der Umgang mit in den UCP/ERA 600 nicht gesondert erwähnten und bislang nicht berücksichtigten Dokumenten aufgenommen: Pack- und Gewichtslisten, Zertifikat des Begünstigten, nicht-begebbarer Seefrachtbrief sowie Analyse-, Inspektions-, Gesundheits-, Phytosanitär-, Quantitäts- und Qualitätszertifikate. Die aktuelle Ausgabe der ISBP berücksichtigt die Praktiken, die sich aus den Opinions der ICC-Bankenkommission seit 2007 ergeben haben.