Die Digital Standards Initiative (DSI) der Internationalen Handelskammer hat 22 Fallstudien veröffentlicht, die zeigen, wie Akteure entlang der Lieferkette digitale Tools und globale Standards erfolgreich implementiert haben, um so Herausforderungen zu bewältigen und operative Effizienz zu steigern. Mit diesen Fallstudien möchte die DSI Unternehmen und Regierungen dazu ermutigen, ihre Digitalisierungsstrategien weiter auszubauen. Der Bericht „Key Trade Documents and Data Elements on the Frontlines“ liefert praxisnahe Beispiele, die konkrete Handlungsansätze aufzeigen und neue Möglichkeiten für die Umsetzung eröffnen. Die Fallstudien befassen sich mit vier zentralen Bereichen der Digitalisierung:

  • Versand und Logistik: Durch den Einsatz elektronischer Frachtbriefe (eBL) und anderer digitaler Tools wurden Transaktionszeiten erheblich verkürzt, die Datenintegrität verbessert und die Effizienz der operativen Abläufe gesteigert;
  • Handelsdokumente und produktbezogene Informationen: Technologien wie Blockchain und digitale Identitäten tragen zur mehr Transparenz, Kostensenkung und erhöhter Rückverfolgbarkeit bei, was das Vertrauen zwischen den Stakeholdern fördert;
  • Compliance bei grenzüberschreitendem Handel: Durch die Einführung von Single Window-Systemen und vereinfachten Zollverfahren wurden Compliance und Effizienz für Unternehmen und Behörden verbessert;
  • Finanzdienstleistungen und Betrugsprävention: Innovationen in den Bereichen Handelsfinanzierung, digitale Identitäten und zustimmungsbasierter Datenaustausch haben die Sicherheit, Geschwindigkeit und Zugänglichkeit erhöht, wovon sowohl Finanzinstitute als auch kleine Unternehmen profitieren.

Die Fallstudien verdeutlichen, dass die Digitalisierung an jedem Punkt der Lieferkette ansetzen und durch Standardprodukte, eigene Produkte oder eine Kombination aus internen und externen Ressourcen unterstützt werden kann. Neben den lokalen Vorteilen bringt die Digitalisierung auch unerwartete andere Vorteile mit sich – wie etwa ein höheres Engagement der Mitarbeitenden, eine stärkere Kundenbindung und Innovationsmöglichkeiten. Deutlich wird auch, dass ein kontinuierlicher, iterativer Ansatz in einem fortlaufendem Lernprozess den Nutzen mit der Zeit weiter maximieren kann.

Stephan Wolf, Vorsitzender des DSI-Industriebeirats und Präsidiumsmitglied von ICC Germany, betont: „Dieser Bericht ist von entscheidender Bedeutung, da er umsetzbare Erkenntnisse und Beispiele aus der Praxis liefert, die Unternehmen durch die Komplexität der digitalen Transformation führen können.“

Den vollständigen Bericht können Sie hier als PDF abrufen. Die Fallstudien bauen auf dem im April 2024 eingeführten Key Trade Documents and Data Element (KTDDE) Framework auf, das einen einheitlichen Ansatz zur Datenausrichtung in zentralen Handelsdokumenten vorschlägt, um Interoperabilität und sicheren Datenaustausch zu fördern.

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Dr. Birte Grages

Tel. +49 (0) 30 - 200 7363 20

Birte.Grages@iccgermany.de