ICC-Umfrage: Inflation, Unsicherheiten und Arbeitskräftemangel belasten globale Wirtschaft

Befragt wurden Handelskammern in Ländern, die zusammen 90 % des weltweiten BIP erwirtschaften. Mehr als 80 % der befragten Kammern befürchten, dass der Kostendruck auch 2025 anhalten wird. 

Weltwirtschaftliches Umfeld

Die Inflation hat die Personalkosten für Unternehmen in rund 44 Ländern deutlich erhöht – ein Trend, der insbesondere in Nordamerika und Europa durch den lokalen Fachkräftemangel noch verstärkt wird.

50 % der befragten Kammern nannten handelspolitische Unsicherheiten als große Herausforderung, wobei die Sorgen in Ostasien und im Pazifikraum (69 %), im Nahen Osten und in Nordafrika (60 %) sowie in Lateinamerika und der Karibik (50 %) am größten waren.

Das wirtschaftspolitische Umfeld sowie hohe Kreditzinsen haben den Zugang zu Finanzmitteln insbesondere für mittelständische Unternehmen erschwert. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass der Zugang insbesondere in Subsahara-Afrika (80 %), Lateinamerika und der Karibik (63 %) und Südasien (60 %) eingeschränkt ist.

Trotz dieser Herausforderungen äußerten sich die Befragten in mehr als 50 % der untersuchten Länder vorsichtig optimistisch über die Geschäftsaussichten im nächsten Jahr.

Beitrag der Wirtschaft zum Klimaschutz 

Einen Monat vor dem UN-Klimagipfel COP29 untersuchte die Umfrage die Erfahrungen kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) bei der Umstellung auf klimafreundliche Geschäftsmodelle. In Entwicklungsländern wiesen die Kammern auf Schwierigkeiten hin, die KMU beim Zugang zu sauberen Energiequellen haben. In Industrieländern werden KMU durch den eingeschränkten Zugang zu umweltfreundlichen Technologien und begrenzte Personalkapazitäten bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Emissionsreduzierung behindert. Sowohl in Industrie- als auch in Entwicklungsländern  wurden günstige Finanzierungsbedingungen für Investitionen in die Dekarbonisierung als große Herausforderung genannt.

Der Generalsekretär der ICC Germany, Oliver Wieck, kommentierte: „Die Umfrage zeigt erneut, dass die internationale Wirtschaft derzeit vor großen Herausforderungen steht. Regierungen und Politik müssen darauf reagieren und jetzt die Weichen stellen, damit Unternehmen die notwendigen Investitionen in die Zukunft unseres Planeten tätigen können.“

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

Die World Chambers Federation (WCF) ist eine Unterorganisation der Internationalen Handelskammer (ICC). Sie vertritt die Interessen ihrer lokalen, nationalen, bilateralen und transnationalen Mitgliedskammern auf globaler Ebene. Mehr Informationen zur Arbeit und Funktionsweise des Weltkammerverbandes finden Sie hier.