„Wir bekräftigen unsere feste Überzeugung, dass nur eine effektive globale Zusammenarbeit die potenziellen Schäden von COVID-19 auf Gesellschaft und Wirtschaft eindämmen kann. Die Grenzen einer nach innen ausgerichteten Politik sind bereits deutlich erkennbar“, heißt es in dem Schreiben.
Die in dem Schreiben dargelegten Maßnahmen sind die Umsetzung eines Infektionsschutzes und die Bereitstellung von medizinischen Gütern für diejenigen, die sie am meisten benötigen; die Einbeziehung des privaten Sektors, um den Bedarf an Tests und die damit verbundene Berichterstattung zu decken, sowie die Gewährleistung eines gerechten und erschwinglichen Zugangs zu wichtigen medizinischen Gütern und Gesundheitsdiensten. Die finanzielle Unterstützung soll so bemessen werden, dass niemand im Umgang mit den potenziellen Auswirkungen von COVID-19 zurückbleibt.
Wirtschaftliche Maßnahmen
Zusätzlich zu den genannten Maßnahmen fordern die ICC und B20 die Zusage der G20-Staaten zur Zusammenarbeit, um die durch die Pandemie verursachten wirtschaftlichen Schäden zu mildern. Dabei sollen dringende Förder- und Schutzmaßnahmen zur Unterstützung von KMUs und zur Vermeidung einer ausufernden Arbeitslosigkeit Vorrang haben. „Die Weltwirtschaft mobilisiert sich bereits in vielen Bereichen in großem Umfang, aber die politische Führung ist dringend erforderlich“, so das Fazit des Briefes.
Intensivierung der Zusammenarbeit von WHO und ICC
Bereits in der vergangenen Woche hatten die ICC und die WHO die Zusammenarbeit intensiviert, um die Verbreitung der neuesten und zuverlässigsten Informationen über den Coronavirus-Ausbruch an Unternehmen zu erleichtern: „Frühzeitiges, mutiges und wirksames Handeln wird die kurzfristigen Risiken für die Beschäftigten und die langfristigen Kosten für die Unternehmen und die Wirtschaft verringern“, heißt es in der Erklärung vom 17. März 2020.
Als unmittelbare Priorität sollten die Unternehmen Pläne zur Geschäftskontinuität entwickeln oder aktualisieren, vorbereiten oder umsetzen. ICC und WHO fordern die Regierungen auf, alle notwendigen Ressourcen zur Bekämpfung von COVID-19 kurzfristig zur Verfügung zu stellen und auch grenzüberschreitende medizinische Versorgungsketten sicherzustellen. „Das Virus kann nicht im nationalen Alleingang besiegt werden. Nur ein abgestimmtes Vorgehen aller betroffenen Länder stellt sicher, dass die Verbreitung von COVID-19 wirksam und dauerhaft eingedämmt wird. Nur so kann wertvolle Zeit gewonnen werden, die für die Herstellung eines wirksamen Impfstoffes benötigt wird“, sagt Oliver Wieck von ICC Germany.
G20-Brief der ICC
Die Erklärung folgt einem Aufruf der ICC an die G20-Länder, sich dringend auf einen umfassenden globalen Aktionsplan zur Bekämpfung der Pandemie und zur Wiederherstellung des Vertrauens und der Stabilität der Weltwirtschaft zu einigen. John Denton hatte sich gemeinsam mit ICC-Präsident Paul Poleman in einem Schreiben an den aktuellen Vorsitz der G20-Staaten gewandt und ein abgestimmtes Vorgehen der G20-Staaten gefordert. Konkret sollen Exportverbote für medizinische Güter und Medikamente vermieden werden, Anreize zur Erhöhung der inländischen Produktion von notwendigen medizinischen Hilfsmitteln und die Beschleunigung der Forschung für Impfstoffe und andere Behandlungen verstärkt, Maßnahmen zur Wiederherstellung des Vertrauens, des Wachstums und der Beschäftigung getroffen, betroffene Sektoren und Kleinunternehmen koordiniert unterstützt und notwendige finanzielle Unterstützung für die ärmsten Länder der Welt bereitgestellt werden.
Zudem hat die ICC in Zusammenarbeit mit dem New England Complexity Science Institute einen Leitfaden für Unternehmen herausgegeben, wie diese ihre Mitarbeiter, Kunden und Kontaktpersonen am besten schützen können. Das kostenlos zum Download bereitgestellte Dokument unterstreicht, dass schnelles und konsequentes Handeln die kurzfristigen Risiken für die Beschäftigten und die langfristigen Kosten für die Unternehmen und die Wirtschaft deutlich verringert.
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Ansprechpartner
Dr. Birte Grages
Tel. +49 (0) 30 - 200 7363 20
Birte.Grages@iccgermany.de