Kreislaufwirtschaft zielt darauf ab, Ressourceneffizienz zu maximieren und die Umweltbelastung zu minimieren, indem Materialien und Produkte kontinuierlich verwendet, wiederverwendet und recycelt werden. Die neue Studie von ICC und EY „Putting the circular economy into motion: From barriers to opportunities“ kommt zu dem Schluss, dass die derzeitigen Regulierungssysteme nicht darauf ausgelegt sind, solche Ansätze im großen Maßstab zu ermöglichen. Grund dafür sind vor allem erhebliche Unterschiede in nationalen Umweltgesetzen, die weiterhin auf linearen Produktions- und Konsummodellen basieren.

Zu den regulatorischen Hindernissen gehören:

  • komplexe und fragmentierte Import- und Exportverfahren für Sekundärrohstoffe, die erhebliche Kosten für die Einhaltung der Vorschriften und für den Betrieb verursachen;
  • das Fehlen eines gemeinsamen internationalen Standards für „wiederaufbereitete“ Produkte;
  • Zollsysteme, die die Rückwärtslogistik nicht berücksichtigen;
  • keine Anerkennung zirkulärer Ansätze im Rahmen des Basler Übereinkommens von 1989 über gefährliche Abfälle.

Auf der Grundlage einer umfassenden Reihe von Interviews mit Unternehmen aus verschiedenen Branchen zeigt der Bericht eine weitere Reihe von Herausforderungen auf, mit denen Unternehmen bei der Umsetzung von Kreislaufwirtschaftskonzepten konfrontiert sind – von Lücken in der Infrastruktur bis hin zu hohen Anfangsinvestitionen. Darüber hinaus wird auch auf die Notwendigkeit verwiesen, die Wahrnehmung und das Verhalten der Verbraucher:innen zu ändern, insbesondere im Hinblick auf Vorurteile gegenüber der Qualität von wiederaufbereiteten, überholten oder recycelten Produkten und Materialien. Der Bericht schließt mit einer Reihe von Empfehlungen zur Förderung zirkulärer Geschäftsmodelle, beginnend mit einer Erleichterung des grenzüberschreitenden Handels mit Sekundärrohstoffen.

ICC Germany-Generalsekretär Oliver Wieck kommentierte: „Der Schritt hin zu mehr Ressourceneffizienz ist von entscheidender Bedeutung, um die Auswirkungen des Klimawandels zu verringern und den Zielen des Pariser Klimaabkommens endlich näher zu kommen. Dafür müssen wir dringend Rahmenbedingungen schaffen, die sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene die richtigen Anreize und Voraussetzungen für Unternehmen setzen, um die Kreislaufwirtschaft in Gang zu bringen.“

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