Am 24. November endete die UN-Klimakonferenz COP29, bei der die globale Gemeinschaft darum rang, gemeinsame Lösungen für den Klimaschutz zu finden. Beschlossen wurde ein neuer Rahmen für die internationale Finanzierung von Klimaschutz und Anpassung an Klimafolgen. Demnach soll der jährliche Beitrag in erster Linie der Industriestaaten bis 2035 auf mindestens 300 Milliarden US-Dollar erhöht werden.
Generalsekretär der Internationalen Handelskammer (ICC) John Denton kommentierte:
„Das in Baku erzielte Abkommen ist bei weitem nicht perfekt, aber es ist ein wichtiger Schritt, um die Investitionen zu mobilisieren, die für die Dekarbonisierung der Weltwirtschaft und die Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel erforderlich sind.“
„Aus Sicht der Wirtschaft darf keine Zeit verloren werden, um dieses Abkommen in die Tat umzusetzen. Unsere Studie, die wir am Eröffnungstag der Konferenz veröffentlicht haben, zeigt, dass extreme Wetterereignisse die Weltwirtschaft in den letzten zehn Jahren 2 Billionen Dollar gekostet haben und dass mehr als 1,6 Milliarden Menschen davon direkt betroffen waren. Jede Verzögerung im Kampf gegen den Klimawandel hat einen hohen Preis.“
„Wir gehen davon aus, dass etwa zwei Drittel des von den Regierungen vereinbarten Investitionsziels von einer Billion aus dem Privatsektor kommen werden. Dieses Finanzierungsniveau kann nicht allein durch schöne Worte und politischen Willen mobilisiert werden.“
„Nach dieser COP müssen dringend Anstrengungen unternommen werden, um die bestehenden Hindernisse für Investitionen der Wirtschaft in Klimalösungen zu beseitigen – eine Herausforderung, die unserer Meinung nach in den kommenden Monaten eine echte Führungsrolle der G20 erfordert. Dies muss auch ein integraler Bestandteil der Vorbereitungen für die COP30 im nächsten Jahr in Brasilien sein.“
ICC-Positionen und Handlungsempfehlungen
Im Vorfeld und während der Konferenz hat die ICC als offizieller UNFCCC Focal Point für Unternehmen und Industrie eine Reihe von Handlungsempfehlungen, Studien und Stellungnahmen vorgelegt, um die Position der globalen Wirtschaft zu untermauern. Dazu gehören:
- eine neue Studie, die analysiert, welchen Einfluss klimabedingte extreme Wetterereignisse auf die Weltwirtschaft in den letzten zehn Jahren hatten,
- ein Bericht, der die Schlüsselelemente für die Festlegung eines ehrgeizigen, umsetzbaren und umfassenden Ziels zur Klimafinanzierung (New Collective Quantified Goal, NCQG) identifiziert,
- ein Bericht über die Rolle von freiwilligen Kohlenstoffmärkten sowie Prinzipien und Leitlinien für die wirksame Gestaltung von Kohlenstoffpreisinstrumenten,
- weiterentwickelte Prinzipien für die Bewertung der Nachhaltigkeit von Handelstransaktionen (ICC Principles for Sustainable Trade, Wave 3) und von Handelsfinanzierung (ICC Principles for Sustainable Trade Finance),
- ein Bericht über grüne Finanzierungsmöglichkeiten für KMU,
- ein Fortschrittsbericht über die Beseitigung kartellrechtlicher Hindernisse für Klimaschutzmaßnahmen von Unternehmen.
Side Events von ICC Germany
ICC Germany hat gemeinsam mit Partnern zwei Side Events auf der COP29 ausgerichtet. Die gemeinsame Veranstaltung mit der DZ Bank „Sustainable Finance Initiatives beyond Climate and Achieving the SDGs”, die am 14. November stattfand, kann hier noch einmal angesehen werden, das gemeinsame Side Event mit der Handelskammer Hamburg am 20. November „Accelerating Decarbonization: How Hamburg Businesses Work for a Carbon-Neutral Future” hier.
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Ansprechpartner
Dr. Birte Grages
Tel. +49 (0) 30 - 200 7363 20
Birte.Grages@iccgermany.de